Kommentar |
Die überregionale Lehrveranstaltung zielt darauf ab, grundlegende Kenntnisse über die Begriffe "Kultur" und "Identität" und ihre Verwendung in den Regionalwissenschaften zu vermitteln sowie über eine transregionale und vergleichende Perspektive Einblick in die Komplexität und Vielfalt kultureller Praktiken, Wandlungs- und Identitätsprozesse in den Studienregionen zu geben.
Der erste Teil der Lehrveranstaltung zu Grundlagen & Konzepte (Beiträge von T. Huber, S. Gehrmann, M. Stephan-Emmrich) dient dazu, einen Überblick über die verschiedenen regionalwissenschaftlichen Zugänge zu und Debatten über "Kultur" und "Identität" zu geben, die komplexen Wechselbeziehungen zwischen Kultur und Identität aufzuzeigen, und ausgewählte kulturelle sowie Identitätsprozesse in Asien und Afrika im Kontext regionalwissenschaftlich relevanter Themenfelder wie (Post-)Kolonialismus, Nationalstaat, Mobilität/Migration und Gobalisierung zu verorten.
Der zweite Teil der Lehrveranstaltung Narrative & Performanzen (mit Beiträgen von S Gehrmann, H. Salomon, N.C. Schneider, T. Steiner (University of Stellenbosch), P. M. Chiangong, A. Joubert und M. Waligora) beschäftigt sich anhand ausgewählter Beispiele aus den Studienregionen mit narrativen und performativen Kulturproduktionen aus den Bereichen Literatur, Film, Theater, Oratur und Medien. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie diese gesellschaftliche Wandlungsprozesse maßgeblich reflektieren, aber auch mitgestalten. Künstlerische und mediale Ausdrucksformen werden dabei als Räume verstanden, in denen Identitätsverhandlungen in Form von Erzählungen und Diskursen, aber auch den Körper einbindende Performanz, in symbolisch verdichteter Form stattfinden.
Der dritte Teil der Lehrveranstaltung widmet sich dem Thema Religion (B. Rehbein, B. Lecocq, F. Assandri, M. Stephan-Emmrich). An ausgewählten Beispielen zum Buddhismus, Konfuzianismus und Islam soll aufgezeigt werden, wie religiöse Phänomene in Asien und Afrika mit kulturellen und Identitätsprozessen verknüpft sein können aber auch, wie in Diskurs und Praxis Trennlinien zwischen Religion und Kultur gezogen werden. Religion soll ferner als Linse dienen, um kulturellen Wandel oder Prozesse individueller und kollektiver Identitätsbildung aufzuzeigen. Idealerweise wird dabei auf die im ersten Teil eingeführten regionalwissenschaftlich relevanten Themenfelder Bezug genommen. |