Kommentar |
Die Bezugnahme auf biologische Prozesse und biowissenschaftliche Forschung ist mehr denn je Kennzeichen sowohl aktueller politischer Regulierungen als auch von Konzepten des Selbst. Die Ungleichheitskategorien Geschlecht und »Rasse« sind in diese »Verstaatlichungen des Biologischen« (Foucault) eingebunden und reartikulieren sich unter vorherrschenden Verhältnissen als zentrale Aspekte einer »Optimierung des Lebens«, der Kontrolle und (Selbst-)Führung des individuellen Körpers wie der Bevölkerung. Im Seminar widmen wir uns Analysen aus dem Feld der Gender/Queer und Critical Race Studies, die insbesondere aus historischen, postkolonialen und feministischen Perspektiven die enormen Entwicklungen im Bereich der Biowissenschaften und -technologien und die gesellschaftlichen Transformationen in den Blick nehmen. Geschlecht und »Rasse« dienen dabei als Analysekategorien zum Verständnis gegenwärtiger Biopolitiken. |
Literatur |
- Foucault, Michel (1999): In Verteidigung der Gesellschaft (S. 276-305) - Mbembe, Achille (2008): Nekropolitik. In: Atzert, Thomas; Karakayali, Serhat; Pieper, Marianne; Tsianos, Vassilis (Hrsg.): Biopolitik - in der Debatte, S. 64-96 - Sänger, Eva/Rödel, Malaika (Hrsg.) (2012): Biopolitik und Geschlecht |