Kommentar |
Das Seminar thematisiert Möglichkeiten und Herausforderungen der Veränderung von rassistischen Herrschaftsverhältnissen durch politische Bündnisse. Aus theoretisch-konzeptioneller Sicht gehen wir der Frage nach, wie Koalitionsbildungen in der rassistischen Gesellschaft aussehen, entstehen und stattfinden können. Welche Konzepte des Verbündet-Sein wurden in der Geschlechter- und Rassismusforschung entwickelt? Welche Ideen von Gemeinschaft und "Wir" werden dabei angestellt und wie werden Subjektivität, Differenz und Handlungsfähigkeit gedacht? Bei der Untersuchung verschiedener Ansätze sollen uns sowohl deren Chancen, Ziele und Erfolge als auch sich abzeichnende Probleme, Risiken und unumgehbare Widersprüche interessieren. Im Fokus der Veranstaltung steht mit der Verstrickung aller am widerständischen Projekt Beteiligten in gesellschaftliche Strukturen das Spannungsfeld von Destabilisierung und Stabilisierung im rassistischen Diskurs. Befassen wollen wir uns in diesem Zusammenhang auch mit den Grenzen, an die rassismuskritische Bündnisarbeit in einer Gesellschaft durchzogen von komplexen verschränkten Herrschaftsstrukturen gerät sowie mit der Frage, welche neuen Formen von Solidarität jenseits eines identitären "Wir" vorgeschlagen werden. |
Literatur |
Carby, Hazel V. (1997): „White Woman Listen! Black Feminism and the Boundaries of Sisterhood“. Hennessy, Rosemary und Chrys Ingraham (Hrsg.): Materialist Feminism: A Reader in Class, Difference and Women’s Lives. New York: Routledge, 110-128.
Kivel, Paul (2011): Uprooting Racism: How White People Can Work for Racial Justice. 3., überab. u. erw. Aufl. Gabriola Island, B.C.: New Society Publishers.
Broden, Anne und Paul Mecheril (Hrsg.) (2014): Solidarität in der Migrationsgesellschaft: Befragung einer normativen Grundlage. Bielefeld: transcript. |