Welche Rolle spielen Utopien in spätmodernen Gesellschaften? Wie entstehen sie, wo werden sie von wem verhandelt, erzählt, präsentiert und materialisiert? In welchem Verhältnis stehen diese zeitgenössischen Utopien zu früheren Entwürfen, und wie werden sie in sozialen Räumen erfahrbar?
Diese und weitere Fragen stehen im Mittelpunkt des Mastseminars. Zur Beantwortung dieser Fragen setzen wir uns mit zentralen Texten und Forschungsansätzen über Utopie und verwandten Konzepten sowie dafür derzeit besonders relevanten Forschungsfeldern der Europäischen Ethnologie auseinander. Es geht darum zu prüfen, ob und inwieweit Utopien ein tragfähiges Konzept für Ethnographie im 21. Jahrhundert darstellen. Die Teilnehmer_innen werden auch selbständig empirische Fallstudien durchführen, in denen es um die Realisierung von Utopien geht.
Das Seminar zielt darauf, ein aktuelles Verständnis von Utopien für spätmoderne Gesellschaften zu erarbeiten und dessen Reichweite zu prüfen. Auf der Basis von Textstudien und empirischen Übungen werden eigene Konzepte und Ansätze einer kulturanthropologischen „Utopieforschung“ reflektiert. Nicht zuletzt geht es auch darum, Utopien für eine Europäische Ethnologie im 21. Jahrhundert zu entwerfen.
Anrechenbar für MA Schwerpunkt Europäische Modernen / European Studies |