AGNES -
Lehre und Prüfung online
Studierende in Vorlesung
Anmelden

Asymmetrie. Zu Maurizio Lazzaratos „L’homme endetté“ - Detailseite

  • Funktionen:
Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer 532932
Semester SoSe 2015 SWS 2
Rhythmus keine Übernahme Moodle-Link  
Veranstaltungsstatus Freigegeben für Vorlesungsverzeichnis  Freigegeben  Sprache deutsch
Belegungsfrist Es findet keine Online-Belegung über AGNES statt!
Veranstaltungsformat Präsenz

Termine

Gruppe 1
Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Gebäude Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Fr. 10:00 bis 14:00 wöch 29.05.2015 bis 17.07.2015  0.03 (Seminarraum(Kulturwiss.))
Stockwerk: EG


Institutsgebäude - Sophienstraße 22-22a (SO 22)

  findet statt     30
Gruppe 1:
 


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Echterhölter, Anna , PD Dr. verantwortlich
Studiengänge
Abschluss Studiengang LP Semester
Master of Arts  Kulturwissenschaft Hauptfach ( POVersion: 2008 )   -  
Master of Arts  Kulturwissenschaft Hauptfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2014 )   -  
Zuordnung zu Einrichtungen
Einrichtung
Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Kulturwissenschaft
Inhalt
Kommentar

Ausgangspunkt des Lektürekurses ist Maurizio Lazzaratos „Essay über das neoliberale Leben“ von 2011. Unter dem Titel „Die Fabrik des verschuldeten Menschen“ – „La fabrique de l’homme endetté“ – geht er auf die zunehmende Prekarisierung des Erwerbslebens und die Finanzkrisen ein. Dabei diagnostiziert Lazzarato eine in der Tiefe des Subjekts verankerte Schuldhaftigkeit, die zum Organisationsprinzip der Gesellschaften wird. Sie spiegelt sich in einer Auffassung des Geldes, die nicht länger von Äquivalenzbildung geprägt ist. Ganz im Gegenteil verschärft das Geld gesellschaftliche Asymmetrien. Mit dieser Konstellation umreißt Lazzarato nicht weniger als einen neuen Typus von Macht, der sich historisch nach der bereits von Foucault konstatierten Form der „Biopolitik“ herausgebildet haben soll.

Zunächst wird der Text in der Geschichte des Postoperaismus zu situieren sein; zudem sind Bezüge zu den radikalen Auffassungen subjektiver Schuld zu klären (Nathalie Sarthou-Lajus, David Graeber). Lazzaratos oftmals sehr dichte Argumentation folgt zudem einem Lektüreparcours, den wir in Doppelsitzungen neben die originalen Kapitel legen wollen, um seine Auffassungen von Marx und Nietzsche, Deleuze und Guattari, Foucault und Christian Marazzi kritisch zu vertiefen.

Abschließend sollen zwei abweichende Begriffe monetärer Asymmetrie zum Vergleich herangezogen werden, welche die medialen Bedingungen des Geldes einerseits im Globalen Süden, andererseits in den frühen Hochkulturen stärker fokussieren. In den bemerkenswerten Studien der amerikanischen Wirtschaftsanthropologin Jane Guyer, die die Kolonial- und Mediengeschichte des Geldes in Afrika beschreibt, findet sich die Beobachtung, dass die heutigen vorwiegend digitalen und telemobilen Transaktionsformen des Geldes wegweisende technische Asymmetrien prästrukturieren. Zudem ist Lazzaratos Begriff der asymmetrischen Schuldenökonomie von älteren chartalistischen Thesen zu unterscheiden, die den Staat mit der Extraktion von Gütern beginnen lassen (Knapp, Keynes, Ward).

Der Kurs beginnt am 29.5.2015 und findet wöchentlich in Doppelsitzungen statt.

Prüfung
Hausarbeit, mündliche Prüfung

Strukturbaum

Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2015. Aktuelles Semester: SoSe 2024.
Humboldt-Universität zu Berlin | Unter den Linden 6 | D-10099 Berlin