Kommentar |
Der im vergangenen Jahr verstorbene karibisch-britische Mitbegründer der Cultural Studies, Stuart Hall, ist mittlerweile zum Klassiker auch der europäischen Ethnologie avanciert. Halls Denken zeichnet sich jedoch nicht nur durch eine interdisziplinäre Pionierleistung aus. Mit einem starken herrschaftskritischen Impuls stellt es eine Reflexion auf Verhältnisse sozialer Ungleichheit und auf ihnen aufruhende politische Praxen dar. Hinzu kommt ein im Laufe von Halls Werk stärker werdendes Interesse für ästhetische Produktionen. Kultur wird dabei grundsätzlich als ein Medium der Auseinandersetzung begriffen. Das Seminar arbeitet sich von der Gründung der Cultural Studies zu den Analysen von Thatcherismus und Rassismus vor. Zudem werden Thematisierungen von Multikulturalismus, Gender und Postkolonialismus beleuchtet. Schließlich geht es um theoretische Anschlusspunkte, wie sie sich bei Paul Gilroy, im Postmarxismus und im Critical Realism finden. Siehe auch den beiliegenden Seminarplan.
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Literatur |
Hall, Stuart: Ausgewählte Schriften. Ideologie, Kultur, Medien, Neue Rechte, Rassismus, Hamburg/Berlin 1989. - Rassismus und kulturelle Identität. Ausgewählte Schriften 2, Hamburg 1994. - Cultural Studies. Ein politisches Theorieprojekt. Ausgewählte Schriften 3, Hamburg 2000. - Ideologie, Identität, Repräsentation. Ausgewählte Schriften 4, Hamburg 2004. - Populismus, Hegemonie, Globalisierung. Ausgewählte Schriften 5, Hamburg 2014.
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