Kommentar |
Wie werden die Ordnung der Geschlechter und Wissen über die Kategorie Geschlecht inklusive ihrer Krisenphänomene im Kino gespiegelt? Der Kurs fokussiert auf grundlegende Texte der feministischen Filmtheorie aus dem angloamerikanischen und deutschsprachigen Raum seit den 1970er Jahren bis heute (A. Brauerhoch, J. Butler, C. Clover, B. Creed, M.A. Doane, H.S. Gottgetreu, C. Johnston, S. Kaltenecker, E.A. Kaplan, H. Klippel, G. Koch, T. de Lauretis, R. Morag, L. Mulvey, M. Stecher, G. Studlar, H. Schlüpmann, Y. Tasker). Deren gesellschafts- und machtkritische Thesen und Konzepte werden anhand von ausgesuchten Filmbeispielen illustriert und diskutiert, sowohl aus dem (klassischen) Hollywoodkino als auch kritisch-subversiven Filmproduktionen. Theoretische Überlegungen werden im Verlauf des Kurses immer wieder in konkrete Analysen zu folgenden Filmen überführt: Dietrich-Filme/1930er; Rear Window/1954, Vertigo/1958; Halloween/1978, The Dear Hunter/1978, Alien/1979ff., Das Piano/1993, Paris is Burning/1990, Boys Don’t Cry/1999, Eyes Wide Shut/1999, The Hurt Locker/2008. Feministische Filmtheorie schließt sowohl an die frühe (semiotische) Filmtheorie als auch an psychoanalytische Ansätze an (S. Freud, J. Kristeva, J. Lacan, S. Žižek – Abjekt, Begehren, Fetisch, Idealisieren, Identifizieren, Masochismus, Skopophilie, Voyeurismus). Der Kurs stellt Fragen nach dem ideologisch und genderspezifisch geprägten kinematographischen Apparatus (L. Althusser, J.-L. Baudry), symbolisch codierten Weiblichkeits- und Männlichkeitsbildern, Blickrichtungen und -regimen (Kameraauge, ZuschauerInnenpositionen, Blicke auf der Leinwand) und nach beweglicheren Konzepten von Filmrezeption (gender, queer), die über duale und heteronormative Vorstellungen hinausgehen (Cross-Gender-Identifikation). Schließlich wird nach Forschungsdesideraten und Widerständen gefragt, die das diskutierte theoretische Ensemble produziert. |