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Europäische Esskulturen in der Transformation: 'Urban Terroir' und die Stärkung lokal-regionaler Foodkreisläufe - Detailseite

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Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer 51703
Semester SoSe 2015 SWS 2
Rhythmus keine Übernahme Moodle-Link  
Veranstaltungsstatus Freigegeben für Vorlesungsverzeichnis  Freigegeben  Sprache deutsch
Belegungsfrist Es findet keine Online-Belegung über AGNES statt!
Veranstaltungsformat Präsenz

Termine

Gruppe 1
Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Gebäude Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Mo. 10:00 bis 13:00 14tgl. von 20.04.2015  211 (Seminarraum)
Stockwerk: 2. OG


Institutsgebäude - Mohrenstraße 40/41 (MO 40)

  findet statt    
Gruppe 1:
 


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Matthiesen, Ulf , Prof. Dr.
Studiengänge
Abschluss Studiengang LP Semester
Bachelor of Arts  Europäische Ethnologie Beifach ( POVersion: 2007 )   -  
Bachelor of Arts  Europäische Ethnologie Kernfach ( POVersion: 2007 )   -  
Bachelor of Arts  Europäische Ethnologie Zweitfach ( POVersion: 2007 )   -  
Bachelor of Arts  Europäische Ethnologie Kernfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2014 )   -  
Bachelor of Arts  Europäische Ethnologie Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2014 )   -  
Zuordnung zu Einrichtungen
Einrichtung
Philosophische Fakultät, Institut für Europäische Ethnologie
Inhalt
Kommentar

Lokal und regional 'geerdete' Formen des Essens und Trinkens sind weiter auf dem Vormarsch - parallel zu 'schnelleren' Food-Formen. Nahrungskreisläufe  mit regionalen Food-Produkten, insbesondere regional erzeugte 'Bio'-Produkte kommen der explodierenden Nachfrage kaum nnoch hinterher. Zudem werden 'regions- und stadttypische' Kulinarik-Formen wiedererfunden und auf vielfältige Weise mit Identitätsformierungsoptionen rund um ein quasi-authentisches "urban terroir" verbunden. Das Seminar wird diese Parallelbewegungen in ihrer aktuellen Formenvielfalt mit sondierenden Mikro-Studien genauer untersuchen und einen Überblick versuchen: also etwa:

-den medial gehypten neuen Food-Regionalismus und das dabei inszenierte Spiel mit post-essentialistischen Identitätskonzepten und Körperbildern;

- dieWieder-Erfindung regionaler Küchentraditionen in Europa (Italien, Frankreich, Schweiz ('Ur-Chuchi'), Österreich, Deutschland; UND Ostdeutschland;

-Vergleichsanalysen zwischen unterschiedlichen Metropolen und Großstädten (Berlin, London als "Hungry City", Paris etc.) mit ihren je spezifischen 'Gerichten für Großstadtpflanzen'. Gibt es hier Stadttypus-spezifische Unterschiede in den Konstruktionslogiken? Und  wie tief reicht der Hype rund um die re-regionalisierte Küche schon in die HABITUSformationen einer Stadt (R. Lindner) hinein? Oder sind das doch eher  nur globale Konsumtrends 'ohne Tiefgang', mit der Nebenfolge eines flächendeckenden 'Vollmüllens' der öffentlichen urbanen Räume mit schnellen Essen-Trinken-Offerten ('to go') und deren Resten (Glühwein-Meilen etc.)

Für stadtethnographische Forschungen öffnen sich  hier also interessante neue und neu/alte Forschungsfelder: zwischen den Polen von lokalen und regionalen Essentialisierungen auf der einen Seite („urban terroir“, Herkunftsschutz-Politiken, „Urküchen"-Bewegung, Slow Food) und neuen lokalen Hybridisierungen auf der ganz anderen Seite (asiatisch-ayurvedisch-vegane  Urbaniten-Melangen, Berlin als Hauptstadt eines europäischen Veganismus oder doch eher schon als Keimzelle eines international sich regenden Paleo-Hypes?).

Diese Themenfelder werden ergänzt und flankiert durch studentische Fallstudien zu den eigenen Herkunfts-, Erfahrungs- und Sehnsuchts-FoodScapes. Die endgültige Auswahl der einschlägigen Stadt- und Regionalküchen entscheidet sich über die Zusammensetzung der TeilnehmerInnen des Seminars.

Das Seminar eignet sich für Studien-AnfängerInnen wie für fortgeschrittene StudentInnen. Auch weil  auf diesem 'existentiellen' Erfahrungfeld jede und jeder einschlägige und konkrete Erfahrungen mitbringt.
Literatur

- Gunther Hirschfelder (2001), Europäische Esskultur. Frankfurt/M,N.Y.: Campus

- Wolfgang Kaschuba (2. Aufl. 2003), Einführung in die Europäische Ethnologie. München: CH Beck

- J.L.Flandrin, M.Montanari (1999), Food - A Culinary History, London:Penguin

- Massimo Montanari (2006), Food is Culture, New York: Columbia University Press-

- Deutschlands kulinarisches Erbe (2004). Cadolzburg: Verlag Ars Vivendi

- Martin Weiss (2005ff.), Urchuchi. Zürich: Rotpunktverlag, 3 Bde.

- Carlo Petrini (2007), Gut, sauber und fair. Grundlagen einer neuen Gastronomie, Wiesbaden: Tre Torri

- John Dickie (2008), Delizia! Die Italiener und ihre Küche. Geschichte einer Leidenschaft. Frankfurt/M.:Fischer

- Rolf Lindner (Hrsg.) (1994), Die Wiederkehr des Regionalen - Über neue Formen kultureller Identität, Ffm/N.Y.:Campus

- Ulf Matthiesen (2004), Esskultur und Regionale Entwicklung – unter besonderer Berücksichtigung von „Mark und Metropole“. In: Beate Binder, Astrid Deuber-Mankowsky (Hrsg.): Die Botschaft der Botschaften. Berliner Blätter, Heft 34, Berlin2004, S. 111-145

- Ulf Matthiesen (2005), Kulinarik und Regionale Entwicklung. Öffentliche Vorlesung der HU, Heft 144, Berlin, digital: http://edoc.hu-berlin.de

- Carolyn Steel (2009), Hungry City. How Food Shapes Our Lives, London: Vintage

- Martina Löw/Georgios Terizakis (Hrsg.) (2011), Städte und ihre Eigenlogik. Ein Handbuch für Stadtplanung und Stadtentwicklung, Ffm/N.Y.: Campus

Strukturbaum

Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2015. Aktuelles Semester: SoSe 2024.
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