Kommentar |
Mit „Republikanismus“ wird eine Tradition politischen Denkens bezeichnet, die drei Kerncharakteristika umfasst: die zentrale Funktion der Öffentlichkeit als Ort demokratischer Deliberation, der hohe tugendethische Anspruch an die Kompetenz der Bürger und die stabilitätspolitische Norm, dass in der öffentlich sichtbaren Austragung politischer Konflikte die republikanische Ordnung auf Dauer gestellt werden kann. Wie im Seminar erarbeitet werden soll, ist der Republikanismus unterhalb dieser grundsätzlichen Bestimmung jedoch eine facettenreiche Theorietradition, die sich aus unterschiedlichen ideengeschichtlichen Quellen speist und aufgrund ihrer elitentheoretischen Ausrichtung zudem ein ambivalentes Verhältnis zur Demokratie besitzt. |
Literatur |
Pocock, John G. A.: Die andere Bürgergesellschaft. Zur Dialektik von Tugend und Korruption, Frankfurt/M. 1993.
Richter, Emanuel: Republikanische Politik. Demokratische Öffentlichkeit und politische Moralität, Reinbek bei Hamburg 2004.
Sandel, Michael: Liberalismus oder Republikanismus, Wien 1995.
Viroli, Maurizio: Die Idee der republikanischen Freiheit. Von Machiavelli bis heute. Zürich/München 2002.
Themenheft Republikanismus, in: Zeitschrift für Politische Theorie, Jg. 5, Heft 1/2014, S. 3-96. |