Kommentar |
Die nachhaltige Um- und Nachnutzung städtebaulicher Großprojekte wie stillgelegte Hafen- und Industrieanlagen, ehemalige Weltkriegsbunker oder geschlossene Flughäfen stellt für die Stadtpolitik eine große Herausforderung dar. Einerseits sind den Nutzungsmöglichkeiten der betreffenden Gebäude und Gelände oft enge fiskalische, administrative und (bau-)rechtliche Grenzen gesetzt, nicht zuletzt im Rahmen des Denkmalschutzes. Andererseits werden die betreffenden Objekte schnell zum Spielball stadtpolitischer Interessen; vor allem unternehmerische Dynamiken (David Harvey) strukturieren die öffentliche Debatte dabei stark vor. Wir wollen uns in diesem Seminar am Beispiel des Flughafengebäudes am Tempelhofer Feld mit einer partizipativen und ‚bottom-up’ orientierten Perspektive auf die Entwicklung von Nachnutzungskonzepten auseinandersetzen. Dazu werden wir uns sowohl theoretische Debatten um partizipative Planung erarbeiten, als auch eigene empirische Forschungsprojekte ‚vor Ort’ und in den angrenzenden Nachbarschaften entwickeln und durchführen. Das Seminar findet in Kooperation mit einem Kurs von Prof. Johanna Schlaack am Center for Metropolitan Studies der TU Berlin statt. Von den Teilnehmer_innen wird Flexibilität bei und Spaß an der eigenverantwortlichen Mitarbeit in kleinen Projektgruppen erwartet. Die Ergebnisse beider Seminare sollen im Herbst 2015 auf einer öffentlichen Fachtagung in Berlin vorgestellt werden. Achtung: Die Anzahl der Teilnehmer_innen ist begrenzt. Bitte auf AGNES anmelden! |
Literatur |
Literatur & Weblinks:
http://de.wikipedia.org/wiki/Flughafen_Berlin-Tempelhof
http://www.thf-berlin.de
Heeg, Susanne & Marit Rosol (2007): Neoliberale Stadtpolitik im globalen Kontext – Ein Überblick, in: Prokla, Jg. Nr. 149, S. 491-509 |