Soziologie der Optimierung - Detailseite

Optimieren lassen sich nicht nur betriebliche Abläufe, sondern z.B. auch die eigenen Kinder (durch gezielte Förderung in frühkindlichen Bildungseinrichtungen), das persönliche Zeitmanagement oder der eigene Körper. Manche Beobachter haben einen „Optimierungswahn“ (Werle) in Deutschland diagnostiziert, der sämtliche gesellschaftlichen Bereiche bis hin zur persönlichen Lebensführung erfasst habe. Wie aber sieht ein Leben konkret aus, das dem Leitbild der Optimierung folgt? Wie verbreitet ist die optimierte Lebensführung tatsächlich und wo kommt sie her? Welche Facetten, aber auch welche Grenzen der Optimierung gibt es? Dies sind die leitenden Fragen dieses Vertiefungsseminars, die sowohl theoretisch als auch empirisch bearbeitet werden sollen. Dies erfordert eine Auseinandersetzung mit aktuellen Entwicklungen auf der Makro-Ebene (z.B. die Flexibilisierung und Subjektivierung von Arbeit), mit (individuellen und gesellschaftlichen) Techniken der Optimierung sowie der Analyse einzelner gesellschaftlicher Teilbereiche. Die Aufgabe für die Studierenden liegt darin, in eigenen Fallstudien verschiedene Aspekte von Optimierung zu erarbeiten.

Bröckling, Ulrich (2002): Das unternehmerische Selbst. Soziologie einer Subjektivierungsform. Frankfurt am Main: Suhrkamp.

Bröckling, Ulrich/Krasmann, Susanne/Lemke, Thomas (Hrsg.) (2012): Gouvernementalität der Gegenwart. Studien zur Ökonomisierung des Sozialen. Frankfurt am Main: Suhrkamp.

Neckel, Sighard (2008): Flucht nach vorn. Die Erfolgskultur der Marktgesellschaft. Frankfurt am Main: Campus.

Sloterdijk, Peter (2012): Du musst dein Leben ändern. Über Anthropotechnik. Frankfurt am Main: Suhrkamp.

Werle, Klaus (2010): Die Perfektionierer. Warum der Optimierungswahn uns schadet. Frankfurt am Main und New York: Campus Verlag.