Die Vertretung gesellschaftlicher Interessen gegenüber Politik und Öffentlichkeit, gemeinhin als Lobbyismus bezeichnet, gehört zu den Wesensmerkmalen parlamentarischer Demokratien. In der Öffentlichkeit wird die Legitimität des Einflusses von Interessenvertretern auf die Politik jedoch immer wieder hinterfragt, werden mit dem Begriff des Lobbyismus doch zumeist illegitime Einflußversuche einzelner auf Kosten des Allgemeinwohls verbunden. Das Seminar setzt an diesem Spannungsverhältnis an und analysiert das Phänomen des Lobbyismus und die Vermittlung von Interessen aus unterschiedlicher Perspektive.
Nach einer Darstellung unterschiedlicher theoretischer Ansätze sollen deskriptive und empirische Studien zur Rolle von Akteuren der Interessenvermittlung in Deutschland und auf EU-Ebene analysiert werden. Dabei wird betrachtet, inwiefern die Rahmenbedingungen des jeweiligen Institutionengefüges die Tätigkeit von Interessenvertreter und deren Reichweite beeinflussen. Ferner sollen Ansätze zur Regulierung von Interessensvertretern und ihren Organisationen in Deutschland sowie auf EU-Ebene beleuchtet werden. Angereichert wird das Seminar durch praxisrelevante Bezüge zum deutschen Regierungssystem.
Leistungsnachweis
Referat mit Thesenpapier, regelmäßige aktive Teilnahme, zwei Essays.
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