Aristoteles’ Nikomachische Ethik ist ohne Frage eines der wichtigsten und einflussreichsten Werke in der Geschichte der praktischen Philosophie. Dabei ist sie – als eine der ersten systematischen Abhandlungen der philosophischen Ethik überhaupt – nicht nur von philosophiehistorischem Interesse; trotz ihres beträchtlichen Alters gilt sie auch heute noch vielen als fruchtbarer und inhaltlich ernstzunehmender Beitrag zu moralphilosophischen und handlungstheoretischen Debatten. In diesem Einführungsseminar werden wir anhand der Lektüre vor allem des Primärtextes die zentralen Fragen der aristotelischen Ethik und Handlungstheorie diskutieren und die Antworten, die Aristoteles auf sie gibt, kritisch hinterfragen. Die behandelten Fragen umfassen die folgenden: Welche Güter streben wir um ihrer selbst willen an und nicht nur, weil sie andere Güter befördern? Was macht ein gelungenes und glückliches Leben aus und welche Tugenden müssen wir erlernen, um ein solches Leben zu führen? Welche Rolle spielen dabei Gerechtigkeit, Lust und Freundschaft? Wie erklären wir menschliche Handlungen und unter welchen Bedingungen sind wir für sie verantwortlich? Wann handeln wir unfreiwillig oder aus Unwissenheit? Ist es überhaupt möglich, wider besseren Wissens zu handeln? Welche Rolle spielt die Erziehung für die Entwicklung eines ethisch guten Charakters? Griechischkenntnisse sind nicht erforderlich. Zur Anschaffung empfohlen: Aristoteles: Nikomachische Ethik. Übersetzt und herausgegeben von Ursula Wolf. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt Taschenbuch (2006). |