Kommentar |
Im Rahmen der Osterweiterung der EU sind Grenzen verschwunden oder sie haben ihre rein abschließende Funktion eingebüßt. Damit verändert sich nicht selten die Bedeutung der im Grenzraum vorhandenen Orte. Das wollen wir im Rahmen des Seminars für den deutsch-polnischen Grenzraum in der Region Stettin, in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg betrachten. Ausgangspunkt wird die punktuelle Erarbeitung eines veränderten Verständnisses von Migration sein. In der deutschen Politik und Öffentlichkeit wurde sie bis Ende der 1990er Jahre dahingehend verstanden, dass die Ankommenden in die sog. Aufnahmegesellschaft – als eine nationalstaatliche verstanden – integriert werden können. Erst im Zusammenhang mit einer transnationalen Wende entstand auch in den Wissenschaften und speziell in der Migrationsforschung ein verstärktes Interesse an der Untersuchung von mobilen, grenzüberschreitenden sozialen Beziehungen. Im Seminar wollen wir einen punktuellen Überblick zu diesen Fragen erarbeiten, um uns dann dem besonderen Phänomen der Wohnmigration im Norden des deutsch-polnischen Grenzgebietes zuzuwenden. Es interessieren die Motive der Pendlerinnen und Pendler sowie auch die soziale Situation in den Gemeinden in Deutschland, in denen ein stärkerer Zuzug von polnischen Bürgerinnen und Bürgern zu verzeichnen ist. |