Kommentar |
Städte gelten als Gesellschaftslabore der Moderne. Auch die ethnografischen Methoden der Stadtforschung sollten sich experimentell gestalten: Es bedarf Erhebungstechniken, die eingefahrene Wahrnehmungsweisen durchbrechen. Hierzu zählen neben der teilnehmenden Beobachtung der Wahrnehmungsspaziergang, "mental mapping", sinnesgeleitete Erhebungsmethoden und Collage. Mit diesen Techniken können urbane Prozesse unvoreingenommen aus der Perspektive der Individuen untersucht werden. Das Seminar bietet eine grundlegende Einführung in die Ethnografischen Methoden der Stadtforschung im interdisziplinären Feld zwischen Europäischer Ethnologie, Stadtanthropologie und –soziologie sowie Artistic Research. Durch kleine Übungen im Berliner Stadtraum werden die Ansätze erprobt und in Verbindung mit Stadtforschungtheorien diskutiert. Urbanität existiert nicht per se, so die Annahme, sondern entsteht erst durch die Art und Weise der Datenerhebung. |
Literatur |
Becker, Howard S., "Learning to observe in Chicago", in: Jean Peneff, La goût de l'observation, Paris 2009 Duneier, Mitchell/Kasinitz, Philip/Murphy, Alexandra K., The Urban Ethnography Reader, New York 2014 Kusenbach, Margarete, Street phenomenology. The go-along as ethnographic research tool, in: Ethnography Vol. 4 (2003) 3, S. 455-485 Schwanhäußer, Anja, "Stadtethnologie - Einblicke in aktuelle Forschungen", in: Dérive. Zeitschrift für Stadtforschung, Jubiläumsausgabe. Nr. 42, 2010 Welz, Gisela, Street Life. Alltag in einem New Yorker Slum. Frankfurt/Main 1991 |