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Klassifizierungen: Zur Un/Schärfe von Unterscheidungen und zu epistemischen Politiken der Europäisierung im Feld der Religionen (H - 460, MRC-V1g, MEd F) - Detailseite

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Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer 60605
Semester WiSe 2014/15 SWS 2
Rhythmus Moodle-Link  
Veranstaltungsstatus Freigegeben für Vorlesungsverzeichnis  Freigegeben  Sprache deutsch
Belegungsfrist Es findet keine Online-Belegung über AGNES statt!
Veranstaltungsformat Präsenz

Termine

Gruppe 1
Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Gebäude Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Mi. 10:00 bis 12:00 wöch von 22.10.2014  108 (Seminarraum)
Stockwerk: 1. OG


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Burg26 Institutsgebäude - Burgstraße 26 (BU26)

Innenbereich nutzbar Parkplatz vorhanden Barrierearmes WC vorhanden Barrierearme Anreise mit ÖPNV möglich
Feldtkeller ,
Römhild
findet statt   15.10.2014: fällt aus wegen Krankheit 50
Gruppe 1:
 


Zugeordnete Personen
Zugeordnete Personen Zuständigkeit
Feldtkeller, Andreas , Prof. Dr. verantwortlich
Römhild, Regina , Prof. Dr. verantwortlich
Zuordnung zu Einrichtungen
Einrichtung
Theologische Fakultät, Religionswissenschaft und interkulturelle Theologie
Inhalt
Kommentar

Die Frage nach den Grenzziehungen zwischen verschiedenen Religionen war im Europa der Neuzeit für lange Zeit eine politische Frage: Herrschende hatten das Recht der Definition für die Religion ihres Territoriums und waren an klaren Grenzen gegenüber Religionen anderer Territorien interessiert. Dieses Modell wurde im kolonialen Kontext auf andere Regionen der Welt übertragen. Das deutlichste Beispiel dafür ist die Erfindung des „Hinduismus“ durch die britischen Kolonialbehörden im 19. Jahrhundert. Auch gegenüber einem der imaginären Geographie des „Orients“ zugerechneten Islam wurden religiöse als politische Grenzziehungen konstituiert.

Einer empirischen Beobachtung und quellengestützten Rekonstruktion stellen sich religiöse Praktiken und Überlieferungen jedoch als viel weniger deutlich gegenüber einander abgrenzbar dar. In den 1970er und 80er Jahren versuchte man dafür unter dem Stichwort „Synkretismus“ systemtheoretische Modelle zu entwickeln. Aus einer postkolonialen und diskursanalytischen Perspektive erscheinen aber auch diese Modelle noch viel zu stark am „Normalfall“ von für sich isolierbaren und klassifizierbaren Religionen orientiert. Im Zuge einer postkolonialen Reflexion treten stattdessen unsichtbar gemachte Verflechtungen hinter den und jenseits der Unterscheidungen hervor. In den Mittelpunkt rückt dabei das Interesse an den damit verbundenen politischen Interessen und Wirkungen: Inwieweit trugen klassifizierende und hierarchische Abgrenzungen anderer Religionen zur identitären Abgrenzung Europas/des Westens vom „Rest“ der Welt bei? Welche Rolle spielen epistemische Politiken der Klassifizierung generell in der Konstituierung einer europäischen Moderne? Und wie weit zeigen diese Klassifizierungen heute weiter Wirkung: in den aktuellen Diskursen und Praktiken der Europäisierung wie in den Politiken und Auseinandersetzungen im Feld der Migrationen?

Das Seminar wird diese Fragen auf der Grundlage einer experimentellen Kombination religionswissenschaftlicher und europäisch-ethnologischer Perspektiven verfolgen und dabei die klassifizierenden Grenzen wie die Verflechtungen zwischen Religionen als Bausteine Europas thematisieren.

Literatur Für das Seminar wird ein Moodle-Account mit Literatur eingerichtet
Prüfung Modulabschlussprüfungen nach Bedarf

Strukturbaum

Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2014/15. Aktuelles Semester: WiSe 2024/25.
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