Ausgangspunkt des Seminars ist das Ausstellungsprojekt Forensis des HKW´s. In der Auseinandersetzung mit Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen gab es in den letzten Jahren eine konzeptionelle Neuorientierung. An die Stelle des Zeugen, der über ein Verbrechen befragt wird und Auskunft gibt, treten immer häufiger forensische Verfahren. Eine Befragung der Objekte ersetzt die Befragung des Zeugens. Um die Objekte zum Sprechen zu bringen, werden Expertenmeinungen eingeholt, Situationen rekonstruiert etc. Diese forensischen Verfahren werden mit entsprechenden konzeptionellen Einführungen an einer Reihe von Beispielen im HKW in einer Ausstellung präsentiert. Sie wird der Ausgangspunkt des Seminars sein. Gleichzeitig trifft die Einführung dieser neuen Methoden im juristischen Kontext auf eine breite Diskussion in der Wissenschaft über eine Akteursrolle der Dingwelt. Für die Ethnologie ergibt sich daraus die Fragestellung, wie können Dinge zum Gegenstand der Ethnologie werden? Welche Verfahren gibt es, sie zum Sprechen zu bringen? Deshalb wird es in einem zweiten Schritt darum gehen, sich mit entsprechenden theoretischen Texten auseinanderzusetzen. Schließlich sollen an kleinen, praktischen Übungen die begrifflichen Werkzeuge erprobt werden. Das ist Seminar ist nur für Studierende geeignet, die bereits erfolgreich die Einführung in die Kulturtheorienabsolviert haben! |