Historiker im Nationalsozialismus. Geschichte einer Debatte - Detailseite

Kaum eine Debatte hat die deutsche Geschichtswissenschaft in den vergangenen zwei Jahrzehnten intensiver beschäftigt als die anhaltende Diskussion um das Wirken deutscher Historiker im Nationalsozialismus. In der Übung soll sich der Geschichte dieser Debatte gewidmet werden, ausgehend von der unmittelbaren Nachkriegszeit und möglichen „restaurativen“ Tendenzen der 1950er Jahre, über die aufflammende Auseinandersetzung mit der deutschen Vergangenheit in der Studentenbewegung und der deutsch-deutschen Historikerkonkurrenz bis hin zur historiographiegeschichtlichen Forschungskonjunktur seit den 1990er Jahren. Im Mittelpunkt sollen dabei die wandelnde Bedeutung fachgeschichtlicher Reflexionen wie auch das Phänomen zeithistorischer „Streitgeschichten“ stehen. Eigene Vorstellungen zu möglichen Themen und Fragestellungen sind erwünscht, erwartet wird die Bereitschaft zur regelmäßigen Lektüre.

Winfried Schulze, Otto Gerhard Oexle (Hg.), Deutsche Historiker im Nationalsozialismus, Frankfurt am Main 1999; Matthias Berg, Karl Alexander von Müller. Historiker für den Nationalsozialismus, Göttingen 2014; Klaus Große Kracht, Die zankende Zunft. Historische Kontroversen in Deutschland nach 1945, Göttingen 2005.