Kommentar |
Schon in den 1950er Jahren bildeten sich in der Bundesrepublik Deutschland, aber auch in der DDR Protestbewegungen heraus, die ein Jahrzehnt später als „neue soziale Bewegungen“ bezeichnet wurden, um sie sowohl in der Form wie in der politischen Praxis von den etablierten Parteien abzugrenzen. In der Bundesrepublik waren es vor allem die Frauen- und Umweltschutzbewegung, insbesondere die Anti-AKW-Bewegung, und die Friedensbewegung, die für sich den Anspruch erhoben, jenseits der repräsentativen, parlamentarischen Demokratie neue demokratische Ansprüche zu formulieren und zugleich in der eigenen Lebenspraxis zu integrieren. Anhand von konkreten Auseinandersetzungen sollen Selbstverständnis, Praxis und gesellschaftspolitscher Kontext solcher neuen sozialen Bewegungen, auch in der DDR, diskutiert werden. |
Literatur |
Sven Reichardt und Detlef Siegfried (Hg.), Das alternative Milieu. Antibürgerlicher Lebensstil und linke Politik in der Bundesrepublik Deutschland, 1968-1983, Göttingen: Wallstein, 2010. |