Kommentar |
Begriffe und Kategorien wie ‚Labor’, ‚Experiment’, oder technoscience sowie methodische Reflexionen über das Verhältnis von Wissenschaft zu ihrem kulturellen ‚Kontext’ und ihrer sozialen Verfasstheit haben das Selbstverständnis der Wissenschaftsgeschichte in den letzten drei Jahrzehnten geprägt. Viele der Schlüsseltexte, die diese Positionen umschrieben haben, lassen sich selbst als Produkte einer spezifischen historischen und politischen Situation begreifen. So erscheint beispielsweise die Schärfe der Debatten im Zusammenhang der science wars oder der Streit um den ‚sozialen Konstruktivismus’ aus gegenwärtiger Sicht bemerkenswert. Im Seminar wollen wir über die Lektüre pragmatischer Entwürfe der Wissenschaftsgeschichte und der science studies (etwa L. Daston, B. Latour, N. Oreskes, A. Pickering, S. Shapin, A. Sokal, E. Zilsel) 1) eine Einführung in die Wissenschaftsgeschichte anbieten, 2) diese zugleich als historische Unternehmung sichtbar werden lassen und 3) Perspektiven zukünftiger Zugänge in diesem Feld skizzieren. |