Kommentar |
Die interdisziplinären Science and Technology Studies (STS) sind auch für die Europäische Ethnologie in den letzten Jahren zu einem wichtigen Ideengeber geworden. Nicht nur für Studien zu modernen Wissenschaftskulturen, Technologie-Entwicklung und den politischen Implikationen naturwissenschaftlicher Wissensproduktion greifen Europäische Ethnologen auf STS zurück – auch in anderen Forschungsbereichen, zum Beispiel der Stadtforschung, ist das der Fall. STS hat sich seit den 80ger Jahren durch eine Reihe von produktiven Streitigkeitigkeiten weiterentwickelt, auf die auch heute noch oft Bezug genommen wird: Gestritten wurde darüber ob Technologien bereits politische Weichenstellungen in sich tragen, wie weit sich ein Relativismus in der Wissenschaftsforschung treiben lässt und ob Dinge handeln können oder nicht. Das angebotene Lektüreseminar vollzieht einige dieser Debatten nach. Seminarziel ist es den Studierenden so ein erstes Verständnis der interdisziplinären Wissenschafts- und Technikforschung zu vermitteln, zugespitzt auf ihre of virtuos und durchaus amüsant geführten Familienstreitigkeiten. Konzipiert ist das Seminar für Studierende der mittleren BA Semester. Die Fähigkeit wissenschaftliche Texte auf Englisch lesen zu können wird vorausgesetzt. Hilfestellung will das Seminar aber dabei leisten, eigene Lese- und Analysetechniken für wissenschaftliche Literatur zu entwickeln. |
Literatur |
Beck, Stefan, Jörg Niewöhner, & Estrid Sörensen (Eds.). (2012). Science and Technology Studies. Eine Sozialanthropologische Einführung. Bielefeld: Transcript. Pickering, Andrew. (1992). Science as Practice and Culture. Chicago: University of Chicago Press. |