Trotz grundlegender Prozesse der Säkularisierung ist eine bemerkenswerte Zunahme und damit auch Sichtbarkeit religiöser Praktiken in urbanen Räumen zu beobachten. Die Errichtung neuer sakraler Orte verweisen darauf, dass sich religiöse Landschaften in Städten verändern. Migranten transportieren Vorstellungen von Göttern, Geistern und Dämonen aus ihren Herkunftsgesellschaften in urbane Zentren, gründen Pagoden, Wohnzimmerkirchen und Hinterhofmoscheen und tragen somit zur Diversifizierung religiöser Räume in städtischen Kontexten bei. Religiöse Räume und die in ihnen wirkenden Akteure lassen sich jedoch nicht als homogen charakterisieren, vielmehr sind sie geprägt von sich überlappenden ethnischen, politischen, regionalen und transnationalen Netzwerken. Im Seminar werden wir am Beispiel neuer Ethnographien aus europäischen, afrikanischen, lateinamerikanischen und asiatischen Städten die religiösen Dimensionen in urbanen Räumen diskutieren. Insbesondere werden wir uns mit der Materialität von Religion, mit Architektur, mit Geräuschen und Gerüchen, sowie mit der Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit religiöser Akteure beschäftigen. (Die Teilnahme am Einführungsseminar ist Voraussetzung für die Teilnahme am Blockseminar). Teilnahmevoraussetzungen: Bereitschaft zur Durchführung einer explorativen Feldstudie Anmeldung per email bitte bis zum 14. April 2014 gertrud.huewelmeier@hu-berlin.de |