Wenn Länder des so genannten „globalen Südens“, d.h. vornehmlich Regionen in Asien, Afrika und Südamerika in öffentlichen, politischen und gesellschaftlichen, aber auch in zahlreichen wissen-schaftlichen Diskursen thematisiert werden, dann dominieren oftmals problematische "Labels" wie „Dritte Welt“ oder „Entwicklungs- und Schwellenländer“. Diese stehen im direkten Kontext bedeutungsschwerer und wirkmächtiger Begriffe wie „Modernisierung“, „Entwicklung“ und „Demokratisierung“. Vor dem Hintergrund der Kritik post-kolonialer Theoretiker an Eurozentrismus, Orientalismus und der implizierten Ideologie dieser „Labels“, Begriffe und Konzepte wollen wir uns in diesem Q-Tutorium kritisch mit dem alternativen Begriff bzw. Konzept des „globalen Südens“ auseinander-setzen. Was genau beschreibt dieses Konzept als neues „Label“ für diese Regionen eigentlich? Hilft es, vorherrschende Diskurse kritisch zu hinterfragen bzw. diese zu überwinden? Oder ist das Konzept des „globalen Südens“ selbst problematisch und reproduziert erneut die Paradigmen von "Modernisierung", "Entwicklung" und "Demokratisierung"? Schafft es gar Asymmetrien auf neuen Ebenen? Mit unserem Q-Tutorium möchten wir eine multidisziplinäre, studentische Austauschplattform schaffen, die wir gemeinsam dazu nutzen, eigene kleine und kreative Forschungsprojekte zum Thema umzusetzen. Studierende aus Bachelor- und Masterprogrammen jeglicher Fachbereiche sind gleichermaßen willkommen. Eine Austauschplattform lebt von der Vielfalt! In den Forschungsprojekten können verschiedenste Formen der „Wissensproduktion“ untersucht werden - zum Beispiel die Art und Weise, wie diverse Medien, einflussreiche „Think Tanks“, politische Stiftungen, bestimmte Aktivisten oder auch Künstler die Regionen wahrnehmen und darstellen. Zum Abschluss des Q-Tutoriums sollen die Ergebnisse öffentlich vorgestellt und entweder in Form von Postern, eines Abschlussberichts oder eines Blogs festgehalten werden. Studienpunkte können nach Absprache mit den zuständigen Fachbereichen zum Beispiel über den freien Wahlbereich oder das Studium Generale erworben werden. |