Kommentar |
Dieser praxisbezogene Kurs ist konzeptuell mit dem Seminar „Johann Gottfried Herder zwischen Philologie und Kulturwissenschaft“ verbunden, der erworbene Studienpunkt (1 SP) kann über das Studium Generale abgerechnet werden. Im Mittelpunkt steht das „Journal meiner Reise im Jahr 1769“. Es handelt sich um einen der wenigen Texte Herders, die in den germanistischen Kanon eingegangen sind. Das ist insofern bemerkenswert, als das „Reisejournal“ nicht zu Lebzeiten des Autors, sondern erst postum veröffentlicht wurde. Diese Überlieferungsgeschichte lässt sich an Herders Nachlass rekonstruieren, der in der Staatsbibliothek zu Berlin liegt. Anhand des „Reisejournals“ werden exemplarisch die wichtigsten editionsphilologischen Probleme benannt, die sich stellen, wenn die von Herder überlieferten Hand- und Druckschriften in die Form eines geschlossenen Werks überführt werden sollen. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei der spezifischen Funktion, die handschriftliche Exzerpte und Kollektaneen für gelehrte Autoren des 18. Jhs. erfüllen. Diese Perspektive soll an den Studienheften entwickelt werden, die Herder parallel zum „Reisejournal“ geführt hat, vor allem den sogenannten „Beiträgen fürs Gedächtniß“. Es ist ein Besuch in der Handschriftenabteilung der Staatsbibliothek geplant. |