Kommentar |
Der Begriff „Ökonomisierung“ dient in vielen Versuchen, gesellschaftliche Transformationsprozesse zu verstehen (und zu kritisieren) als Schlagwort, um den gegenwärtigen sozialen Wandel auf den Begriff zu bringen. Woran es bisher allerdings mangelt, ist eine soziologische Theorie der Ökonomisierung. In dem Lektüreseminar sollen zum einen Ansatzpunkte einer solchen Theorie in intensiver Auseinandersetzung mit zentralen sozial- und gesellschaftstheoretischen Theorieangeboten diskutiert werden. Zum anderen wird anhand aktueller Studien zu verschiedenen gesellschaftlichen Teilbereichen (z.B. Gesundheitswesen, Bildungssystem, Religion, Kultur) aus einer arbeits- und organisationssoziologischen Perspektive auch empirisch diskutiert werden, inwiefern von einer "Ökonomisierung des Sozialen" besprochen werden kann. |
Literatur |
Boltanski, Luc/Laurent Thévenot (1991/2007): Über die Rechtfertigung. Eine Soziologie der kritischen Urteilskraft. Hamburg: Hamburger Edition. Bröckling, Ulrich/Susanne Krasmann/Thomas Lemke (Hrsg.) (2000): Gouvernementalität der Gegenwart. Studien zur Ökonomisierung des Sozialen, Frankfurt/M.: Suhrkamp. Luhmann, Niklas (1998): Die Gesellschaft der Gesellschaft. Frankfurt/M.: Suhrkamp. Lohr, Karin/Thorsten Peetz/Romy Hilbrich (2013): Bildungsarbeit im Umbruch. Zur Ökonomisierung von Arbeit und Organisation in Schulen, Universitäten und in der Weiterbildung. Berlin: Edition Sigma. Peetz, Thorsten/Karin Lohr (2010): Arbeit und Organisation in der funktional differenzierten Gesellschaft. In: Berliner Journal für Soziologie 20, S. 447-473.Schimank, Uwe; Volkmann, Ute (2008): Ökonomisierung der Gesellschaft. In: Maurer, Andrea (Hg.): Handbuch der Wirtschaftssoziologie. Wiesbaden: VS Verlag (Wirtschaft+Gesellschaft), S. 382–393. |