25 Jahre nach der Öffnung der Berliner Mauer – der "Osten" in der deutschen Sozialstruktur - Detailseite

Schaut man sich eine beliebige statistische Karte Deutschlands an, lassen sich auch 25 Jahre nach der Öffnung der Berliner Mauer die Grenzen der ehemaligen DDR erkennen. In vielen statistischen Kategorien unterscheiden sich Ost- und Westdeutschland noch immer: z.B. Arbeitslosigkeit, Armutsquote, Millionärsdichte, Wahlbeteiligung, Religiosität, Stimmen für die LINKE. Diese Liste ließe sich beliebig fortführen. In diesem Proseminar soll die Sozialstruktur der neuen Bundesländer als Besonderheit in der deutschen Sozialstruktur analysiert werden. Dabei wird zunächst die Sozialstruktur der DDR und die Transformation nach 1989/1990 historisch betrachtet. Anschließend wird die Sozialstruktur in den neuen Bundesländern untersucht, um schließlich auf einige aktuelle Diskurse in Bezug auf Ostdeutschland einzugehen. Interessieren soll dabei auch Frage, wie eine Generation nach der Wiedervereinigung über selbige diskutiert werden kann. Der Bericht der Bundesregierung zur deutschen Einheit strebt noch immer nach Angleichung. Im Zuge des Diskurses einer von Diversität geprägten Gesellschaft und im Umfeld der Diskussion um die „Neuen Deutschen“ stellt sich die Frage, ob die Bundesrepublik tatsächlich weiterhin nach der Einheit streben sollte und nicht viel eher die Vielfältigkeit seiner Bewohner_innen anerkennen sollte.

Bundesministerium des Innern (2013): „Jahresbericht der Bundesregierung zum Stand der Deutschen Einheit 2013.“ http://www.beauftragter-neue-laender.de/SharedDocs/Downloads/DE/Broschueren/2013/jahresbericht_de_2013.html?nn=1341518

Pates, Rebecca / Schochow, Maximilian (Hrsg.) (2013): "Der „Ossi“ – Mikropolitische Studien über einen symbolischen Ausländer“, Springer VS, Wiesbaden.

Kollmorgen, Raj (2005): "Ostdeutschland – Beobachtungen einer Übergangs- und Teilgesellschaft", Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden.