Kommentar |
Das Erinnern des Vergangenen kann als Konzept des Politischen, des Kulturellen und des Historischen verstanden werden. In diesem Lektüreseminar wollen wir uns vor allem der politischen und politiktheoretischen Dimension von Aufarbeitung und Vergessen widmen. Dazu werden zunächst grundlegende, theoretische Texte zum Verhältnis von Gedächtnis, Erinnerung und politischer Wertschöpfung des Gewesenen gelesen. Exemplarisch wird der Fokus auf den Umgang mit dem Nationalsozialismus sowie dem Fall der Mauer im deutschen Kontext gelegt. Anhand von Debatten (Holocaust-Mahnmal, Wehrmachtsausstellung, Historikerstreit, East Side Gallery) wollen wir nach dem politischen Zweck und Nutzen von Vergangenheitspolitik und Erinnerungskultur fragen. |
Literatur |
Assmann, Aleida (2007), Der lange Schatten der Vergangenheit. Erinnerungskultur und Geschichtspolitik, München; Erler, Hans (2003), Erinnern und Verstehen. Der Völkermord an den Juden im politischen Gedächtnis der Deutschen, Frankfurt am Main/New York; Jureit, Ulrike/Schneider, Christian (2010), Gefühlte Opfer. Illusionen der Vergangenheitsbewältigung, Stuttgart; König, Helmut (2008), Politik und Gedächtnis, Weilerswist |