Kommentar |
In der politischen Sprache haben Strategien ihren festen Platz, so etwa als „Wahlkampfstrategie“ oder als „Nationale Sicherheitsstrategie“, als „Strategie für mehr Jobs“ oder als „Strategie für den Frieden“, als „strategisches Interesse“ oder als „strategische Partnerschaft“. Doch welche Rolle strategisches Denken und Handeln jenseits solcher Rhetoriken in der Politik und ihrer Wissenschaft spielen, scheint weniger offensichtlich: Was sind politische Strategien? Wie plausibel – und wie fruchtbar – ist die Annahme, dass Politik zuweilen oder grundsätzlich strategisch betrieben werde? Was ist und was beansprucht eine politische Strategietheorie, aus welchen intellektuellen Quellen schöpft sie, und welche Perspektiven eröffnet sie? Wir wollen uns diesen Fragen nähern, indem wir ausgehend von jüngeren Beiträgen zur politikwissenschaftlichen Strategieforschung (Joachim Raschke/Ralf Tils) Vorläufer und Beispiele strategischen Politik-Denkens diskutieren: von der klassischen militärischen Strategietheorie (Sunzi, Carl von Clausewitz, Basil Liddell Hart, Mao Zedong) über die strategic studies (Edward Luttwak, Colin Gray) bis hin zur strategischen Spieltheorie (Thomas Schelling, Jon Elster, Fritz Scharpf). |
Literatur |
Edward Luttwak: Strategie. Die Logik von Krieg und Frieden, Lüneburg 2003: zu Klampen. Joachim Raschke/Ralf Tils: Politische Strategie. Eine Grundlegung, Wiesbaden 2007: VS Verlag für Sozialwissenschaften. Joachim Raschke/Ralf Tils (Hrsg.): Strategie in der Politikwissenschaft. Konturen eines neuen Forschungsfelds, Wiesbaden 2010: VS Verlag für Sozialwissenschaften. Thomas Schelling: The Strategy of Conflict, Cambridge, MA 1960: Harvard University Press. |