Kommentar |
Die Vertretung gesellschaftlicher Interessen gegenüber Politik und Öffentlichkeit, gemeinhin als Lobbyismus bezeichnet, gehört zu den Wesensmerkmalen parlamentarischer Demokratien. In der Öffentlichkeit wird die Legitimität des Einflusses von Interessenvertretern auf die Politik jedoch immer wieder hinterfragt, werden mit dem Begriff des Lobbyismus doch zumeist illegitime Einflußversuche einzelner auf Kosten des Allgemeinwohls verbunden. Das Seminar setzt an diesem Spannungsverhältnis an und analysiert das Phänomen des Lobbyismus und die Vermittlung von Interessen aus unterschiedlicher Perspektive. Nach einer Darstellung unterschiedlicher theoretischer Ansätze sollen empirische Studien zur Rolle von Akteuren der Interessenvermittlung in Deutschland, Großbritannien und auf EU-Ebene analysiert werden. Dabei wird betrachtet, inwiefern sich die Rahmenbedingungen für die Tätigkeit von Interessensvertretern durch den Mehrebenencharakter des europäischen Institutionengefüges verändert haben. Abschließend sollen Ansätze zur Regulierung von Interessensvertretern und ihren Organisationen in Deutschland sowie auf EU-Ebene beleuchtet werden. Angereichert wird das Seminar zudem durch praxisrelevante Bezüge zum deutschen Regierungssystem. Leistungsnachweis Referat mit Thesenpapier, regelmäßige aktive Teilnahme, Essays
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Literatur |
Grundlegende Literatur Werner Reutter (Hrsg.) (2012): Verbände und Interessengruppen in den Ländern der Europäischen Union, 2. Auflage, Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. Rainer Eising/ Beate Kohler-Koch (Hrsg.) (2005): Interessenpolitik in Europa, Baden-Baden: Nomos Justin Greenwood (2007): Interest Representation in the European Union, Basingstoke: Palgrave Macmillan. |