Kommentar |
Im Gegensatz zu Spielfilmen, dessen fiktionaler Charakter auf der Hand liegt, werden Dokumentarfilme mit den Begriffen Wahrheit, Echtheit, Realität, Authentizität, Natürlichkeit, Repräsentativität, Historizität und Objektivität assoziiert. Zugleich ist jedoch auch von Imagination, Fiktionalität, Fiktivität, Künstlichkeit, Subjektivität und Selbstreflexivität die Rede. Im Seminar werden Texte zur neueren Dokumentarfilmtheorie gelesen und Dokumentarfilme analysiert, vornehmlich aus dem deutschsprachigen Raum und den letzten 15 Jahren. Dabei sollen Sinn und Brauchbarkeit der oben genannten Begriffe und Beschreibungskategorien überprüft werden. Das Seminar fokussiert auf diese Fragen: Wie inszenieren Dokumentarfilme ihre Charaktere? Wie wird Realität vorgestellt und hergestellt? Welche Blickpunkte nehmen die Filmemachenden dabei ein? Wie werden Mehrdeutigkeiten und offene Stellen in Symbolik und Inszenierung produziert? Unter anderem werden folgende Filme untersucht: Models 1999, War Photographer 2001, Der Glanz von Berlin 2002, Darwins Alptraum 2004, Tintenfischalarm (2006), Exile Family Movie (1994-2006) und Cooking History (2009). |