Kommentar |
Der Tod wird in seiner konkretesten Form als Leiche festgestellt. Dieser Leichnam muss einerseits einen Ort finden, andererseits wird er genutzt, rückwirkend Aussagen über das Leben und die Todesursache zu machen. Entsprechend wird die Leiche zum Objekt für Bestatter, findet ihren Ort in Friedhöfen oder Krematorien oder wird zum Untersuchungsgegenstand für Medizin, Rechtsmedizin oder Kriminalistik. Aber auch Literatur, Film, Fotografie, Kunst und die Geisteswissenschaften befassen sich mit der Leiche. Diese unterschiedlichen Disziplinen verhandeln Formen und Funktionen der Leiche hinsichtlich Leben und Tod. Das Seminar will Medien und Praktiken des Umgangs mit der Leiche als Objekt aus den unterschiedlichen Perspektiven der auf sie zugreifenden Disziplinen untersuchen. Dabei sollen regionale, mediale und historische Differenzen erarbeitet werden. Im Verlauf des Semesters soll eine virtuelle Ausstellung zur »Leiche« konzipiert und am Ende des Semesters realisiert werden. |