Kommentar |
Das Problem der Arbeit steht angesichts des Umstands, dass, wie Hannah Arendt bereits 1958 formuliert hat, "unserer Arbeitsgesellschaft die Arbeit auszugehen" droht, im Zentrum vieler gesellschaftspolitischer Debatten. Gibt es ein "Recht auf Arbeit" und sollte Hausarbeit bezahlt werden? Wie verhält sich das Arbeitsethos moderner Gesellschaften zu Forderungen nach "bedingungslosem Grundeinkommen"? Solche Fragen berühren jenseits ihrer tagespolitischen Aktualität die Grundlagen unseres Verständnisses von Arbeit überhaupt. Was genau verstehen wir als Arbeit und welchen Stellenwert nimmt sie im gesellschaftlichen Gefüge ein? Ist Arbeit lediglich Mühsal und notwendige Last, oder gehört sie – mit dem ihr innewohnenden Potential der Selbst- und Weltgestaltung und ihrem Stellenwert für das Gefüge sozialer Anerkennung – zu den Bedingungen eines guten Lebens und der menschlichen Selbstverwirklichung? Im Seminar werden wir uns zuächst klassische philosophische Auffassungen von Arbeit (u.a. Aristoteles, Locke, Marx, Hegel, Arendt) erarbeiten, um anschließend auf zeitgenössische philosophische Positionen zum Recht auf Arbeit, Lohn für Hausarbeit, oder dem bedingungslosen Grundeinkommen einzugehen. |