Kommentar |
Die Beziehungen von Menschen und ihrer jeweiligen Umwelt war und ist selbstverständliches Thema ethnologischer Forschung. Das materielle wie soziale Lebensumfeld prägt, wie Menschen ihre Alltage erfahren und gestalten; gleichzeitig ist das, was als unsere „natürliche“ Umwelt gilt, immer auch von Menschenhand geformt. Wir werden im Seminar volkskundliche /europäisch-ethnologische wie sozialanthropologische Auseinandersetzungen mit Mensch-Umwelt-Interaktionen aufgreifen und insbesondere diskutieren, wie sich Analysen von „natürlicher Umwelt“ auf die „urbane Umwelt“ übertragen lassen. Wie interagieren materielle, geographische und metereologische Faktoren mit unserem städtischen Alltag? Was machen wir mit diesen Umwelt-Faktoren und was machen sie mit uns? Wie ko-konstituieren sie städtischen Raum und Alltags-Erfahrung? Und mit welchen Methoden lässt sich dies ethnografisch erforschen? Im ersten Teil des Seminars werden wir uns in die Fachgeschichte und aktuelle Theorien, insbesondere auch in Ansätze der „Science and Technology Studies“, die sich mit Mensch-Umwelt-Relationen beschäftigen, einarbeiten. Anschließend widmen wir uns zwei konkreten empirischen Feldern: dem Wetter und der alltäglichen Mobilität in der Stadt. Die Studierenden werden erste explorative Fallstudien entwickeln, um kleinere empirische Ausflüge in die Mensch-Umwelt Interaktionsforschung unternehmen zu können. Das Seminar ist als Auftaktseminar für ein im nächsten Semester folgendes Projektseminar konzipiert. (Vorausgesetzt die Beschäftigungssituation der Dozentinnen lässt dieses zu). Die empirischen Fallstudien sollen dann umfangreicher fortgeführt werden und in eine kleine wissenschaftliche Publikation münden. |