Kommentar |
In diesem Seminar geht es um die wechselvolle Geschichte der Konstruktionen des jüdischen „Anderen“ im 19. und 20. Jahrhundert. Dabei setzen wir uns zunächst mit kulturwissenschaftlichern Konzepten von Transkulturation, Hybridität, Intersektionalität und Transdifferenz auseinander, um diese in einem zweiten Schritt auf den Kontext der jüdischen Geschichte zu beziehen – unter Einbeziehung geschlechtergeschichtlicher Perspektiven – und am historischen Material zu erproben. Ein besonderes Augenmerk liegt zum einen auf den orientalistischen und antisemitischen Debatten in Deutschland und Polen zum Umgang mit der Multidimensionalität der jüdischen Moderne. Zum anderen setzt sich das Seminar mit den Transfers der im Orientalismus und Antisemitismus verankerten Exklusivitäts- und Homogenitätsideen in den zionistischen Diskurs auseinander und erörtert sie im Kontext des jüdisch-arabischen Konflikts in Palästina/Israel. |
Literatur |
Einführende Lektüre: Shmuel Feiner, The Origins of Jewish Secularization in Eighteenth Century Europe, Pennsylvania 2010; Jonathan M. Hess, German Jews and the Claims of Modernity, New Haven 2002; Andrea Schatz/ Christian Wiese (Hg.), Janusfiguren. Jüdische Heimstätte. Exil und Nation im deutschen Zionismus, Berlin 2006; Michelle U. Campos, Ottoman Brothers, Muslim, Christians, and Jews in Early Twentieth-Century Palestine, Stanford 2011; Tom Segev, Es war einmal ein Palästina. Juden und Araber vor der Staatsgründung Israels, München 2005. |