Kommentar |
Sind die gegenwärtigen politischen, sozialen und ökonomischen Verwerfungen im „Krisenkontinent Europa“ mit der Diagnose einer ökonomisch-fiskalischen „Euro-Krise“ oder einer globalen Krise des finanzmarktgetriebenen Kapitalismus angemessen erfasst? Oder handelt es sich um eine gesellschaftspolitisch umfassendere und zugleich spezifische „Europa-Krise“? Wie ist diese Krise zu bestimmen und worin liegt ihre „europäische“ Spezifik im Kontext globaler Umbrüche? Welche sozialen Konsequenzen hat die Krise in Europa im Hinblick auf die strukturierende und integrierende Kraft von Arbeit, Geschlecht und Nation? Im SE wird die Krise des „demokratischen Kapitalismus“ (Streeck) im institutionellen Kontext der EU verortet und vor dem normativen Horizont des europäischen Einigungs- und Emanzipationsprojekts diskutiert. Wir konfrontieren aktuelle gesellschaftspolitische Debatten (Streeck/Habermas) um den „Krisenkontinent Europa“ mit arbeits-, geschlechter- und migrationssoziologischen Analysen sozialer Krisenherde: Arbeitslosigkeit, Reproduktionskrise, illegalisierte Migration, Nationalismus und Fremdenfeindlichkeit. |
Literatur |
Streeck, Wolfgang (2013): Gekaufte Zeit. Die vertagte Krise des demokratischen Kapitalismus. Berlin: Suhrkamp. ISBN 9783518585924. Gebunden, 271 Seiten, 24,95 EUR Habermas, Jürgen (2011): Zur Verfassung Europas. Ein Essay. Berlin: Suhrkamp. ISBN 9783518062142. Kartoniert, 140 Seiten, 14,00 EUR |