Kommentar |
In der Mitte des 4. Jhs. v. Chr. erlebte Athen politisch höchst turbulente Zeiten. Es gab große Spannungen mit den Makedonen unter Philipp, die sich auch innenpolitisch niederschlugen. So hatte Demosthenes seinen ehemaligen Mitgesandten an Philipp, Aischines, wegen staatsverräterischer Verhandlungsführung angeklagt. Aischines konterte diese Anklage jedoch und erreichte einen Freispruch. Dieser Konflikt wurde über die beiden Reden „Über die Truggesandtschaft“ ausgetragen. In der Übung sollen größere Passagen aus beiden Werken gelesen werden. Denn gerade durch ihren Vergleich werden nicht nur die unterschiedlichen politischen Ansichten, sondern auch die rhetorischen Stärken und Schwächen von zwei der bedeutendsten athenischen Politiker des 4. Jhs. deutlich. Textausgaben: Demosthenis Orationes, ed. by M. Dilts, t. II, Oxford 2005; Aeschines Orator, Orationes, ed. by M. Dilts, Stuttgart 1997 Kommentare: TH. PAULSEN, Die Parapresbeia-Reden des Demosthenes und des Aischines. Kommentar und Interpretationen zu Demosthenes, or. XIX, und Aischines, or. II, Trier 1999; D. MCDOWELL, Demosthenes, On the false embassy (Oration 19). Oxford 2000 |