Kommentar |
In diesem Seminar gehen wir der Frage nach den Bedingungen politischen Handelns in der Region des Vorderen Orients, Zentral- und Südasiens unter den Gesichtspunkten der Finanzierung politischer Herrschaft nach. Im vollen Bewusstsein der Beliebigkeit einer regionalen Kategorisierung unterschiedlich(st)er Staaten und Gesellschaften wollen wir uns mit einem weltgesellschaftlichen Verständnis den polit-ökonomischen Zusammenhängen dieser ‚Region‘ annähern. Im gegebenen Kontext der andauernden Revolutionen, die in Reformen von Verfassung und politischem System gemündet sind (Ägypten), denen resiliente Regime entgegenstehen (Golfstaaten, Zentralasien), die in offenen Krieg um den Regimewechsel mit äußerer Beteiligung oder in zum Teil brutale Repression durch die bestehenden Regime (und deren Alliierte) mündeten (Afghanistan, Syrien) ergeben sich daraus besondere Fragen: Welche Formen von staatlicher Herrschaft sind denkbar und – aus welchen Gründen? – möglich? Inwiefern interagiert die Finanzierung eines Staates mit seinen politischen Strukturen? Welche Interaktionen und Zusammenhänge gibt es zwischen den Staaten des Vorderen Orients und in Asien? Um einen vereinfachenden Fokus auf die arabischen Staaten zu vermeiden, beziehen wir einige weitere Fälle ein, in denen interessante polit-ökonomische Konstellationen zu beobachten sind: Pakistan, Iran, Zentralasien sowie Afghanistan sind die Beispiele, an denen wir die treibenden ökonomischen Konfliktdynamiken oder Anreize zur Kooperation herausarbeiten werden. |