Kommentar |
Für Studierende des M.A. English Literatures: Zusatzangebot (keine Studienpunkte); für Studierende des M.A. Europäische Literaturen: 4 Studienpunkte Die englische Renaissance, geprägt von der Herrschaft Elizabeths I., gilt als Blütezeit kontinental geprägter humanistisch-literarischer Kultur und als Goldenes Zeitalter des Theaters. Neben der dominierenden Gattung des Dramas gibt es schon gegen Ende des 16. Jahrhunderts bemerkenswerte Versuche in erzählenden Genres, und alle ‘großen’ Autoren – Shakespeare, Sidney, Spenser – schreiben auch Gedichte. Ich möchte in dieser Vorlesung eine Auswahl nicht-dramatischer Werke aus dem späten 16. und aus dem 17. Jh. vorstellen, die nicht nur gattungsgeschichtlich wegweisend sind, sondern auch Einblicke in spezifische Kontexte – politischer, wissenschaftlicher, naturphilosophischer, religiöser Art – ermöglichen, die von ihnen mitkonstituiert und gestaltet werden. Unser Pensum bilden daher einerseits Gedichte von Spenser bis Marvell und Milton, andererseits Prosatexte von Autoren wie Bacon, Bunyan, Browne und Behn. Die Vorlesung will u.a. erkunden, was diese turbulente Epoche im Vorfeld der Moderne bewegt; wie Literatur in unübersichtlicher Zeit heterogene Welterfahrungsmöglichkeiten präsentiert, perspektiviert und in Zusammenhang bringt; wie sie Strategien der Sinnstiftung erprobt und welche sich als tragfähig erweisen. Dabei soll es auch um die formalen Übergänge zwischen den Genres gehen, zwischen Traktat, Essay und Erzählung, zwischen Allegorie und Narration, Romanze und Roman. – Die Gedichte und einige Auszüge aus den Prosatexten werden zu Semesterbeginn über Moodle zur Verfügung gestellt. |