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Europäische Esskulturen im Wandel: Varianten des neuen Food-Regionalismus in Metropolen, Großstädten und kleineren Städte. - Detailseite

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Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer 51706
Semester SoSe 2013 SWS 2
Rhythmus keine Übernahme Moodle-Link  
Veranstaltungsstatus Freigegeben für Vorlesungsverzeichnis  Freigegeben  Sprache deutsch
Belegungsfrist Es findet keine Online-Belegung über AGNES statt!
Veranstaltungsformat Präsenz

Termine

Gruppe 1
Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Gebäude Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Mo. 10:00 bis 13:00 14tgl. 15.04.2013 bis 17.06.2013  312 (Seminarraum)
Stockwerk: 3. OG


Institutsgebäude - Mohrenstraße 40/41 (MO 40)

  findet statt    
Gruppe 1:
 


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Matthiesen, Ulf , Prof. Dr.
Studiengänge
Abschluss Studiengang LP Semester
Bachelor of Arts  Europäische Ethnologie Beifach ( POVersion: 2005 )   -  
Bachelor of Arts  Europäische Ethnologie Kernfach ( POVersion: 2005 )   -  
Bachelor of Arts  Europäische Ethnologie Zweitfach ( POVersion: 2005 )   -  
Bachelor of Arts  Europäische Ethnologie Beifach ( POVersion: 2007 )   -  
Bachelor of Arts  Europäische Ethnologie Kernfach ( POVersion: 2007 )   -  
Bachelor of Arts  Europäische Ethnologie Zweitfach ( POVersion: 2007 )   -  
Magister  Europäische Ethnologie Hauptfach ( POVersion: Provisorium )     -  
Magister  Europäische Ethnologie Nebenfach ( POVersion: Provisorium )     -  
Zuordnung zu Einrichtungen
Einrichtung
Philosophische Fakultät, Institut für Europäische Ethnologie
Inhalt
Kommentar

Lokal und regional 'geerdete' Formen des Essens und Trinkens sowie die Stärkung entsprechender Nahrungskreisläufe haben europaweit einen regelrechten Siegeszug angetreten. Die Angebotsseite mit regionalen Food-Produkten kommt der explodierenden Nachfrage nicht mehr hinterher. Zugleich bleiben regions- und stadttypische Kulinarik-Formen auf vielfältige Weise mit Identitätsbildungsprozessen und Wiedererfindungen eines quasi-authentischen "urban terroir" verbunden. Dieser von den Medien stark gepushte Hype um einen neuen Food- Regionalismus sowie das dabei zu beobachtende Spiel mit post-essentialistischen Identitätskonzepten und Körperbildern öffnen für stadtethnographische Forschungen neue interessante Forschungsfelder.

Neben einem Überblick über Formen und Tendenzen der Wieder-Erfindung regionaler Küchentraditionen in Europa (Italien, Frankreich, Schweiz ('Ur-Chuchi'), Österreich, Deutschland; und Ostdeutschland .) stehen in diesem Semester Vergleichsanalysen zwischen Metropolen (Berlin, London als "Hungry City" bspw.), Großstädten (Lübeck bspw.: "Gerichte für Großstadtpflanzen" ) und kleineren Städten (Baruth bspw.) im Vordergrund: Was sind gemeinsame Grundtendenzen? Wie sind Stadttypus-spezifische Unterschiede konstruiert? Wie tief reicht der Hype rund um die Re-regionalisierte Küche in die Habitusformationen einer Stadt hinein? Gibt es dabei engere Verbindungen zwischen Wissen, Essen und Stadt, zwischen KnowledgeScapes und FoodScapes?

Parallel zur McDonaldisierung in der Fastfood-Kultur spürt das Seminar also den Wiederbelebungen und hype-förmigen Neuerfindungen lokaler und regionaler Kulinarikformen in Europa nach. Ethnologisch und ethnographisch aufschlussreiche kulturelle Kodierungen und identitäre Suchbewegungen bestreichen dabei ein weites Feld: zwischen den Polen von lokalen und regionalen Essentialisierungen auf der einen Seite („urban terroir“, Herkunftsschutz-Politiken, „Urküchen"-Bewegung, Slow Food) und neuen lokalen Hybridisierungen auf der ganz anderen Seite (asiatisch-ayurvedisch-vegane Urbaniten-Melangen, Berlin als Hauptstadt eines europäischen Veganismus?).

Diese Themenfelder werden ergänzt und flankiert durch studentische Fallstudien zu den eigenen Herkunfts- und Sehnsuchtsregionen. Die endgültige Auswahl der einschlägigen Stadt- und Regionalküchen entscheidet sich über die Zusammensetzung der TeilnehmerInnen des Seminars.

Das Seminar eignet sich für fortgeschrittene StudentInnen wie für Studien-AnfängerInnen. Denn auf diesem 'existentiellen' Erfahrungfeld bringt jede und jeder einschlägige und konkrete Erfahrungen mit.
Literatur

- Gunther Hirschfelder (2001), Europäische Esskultur. Frankfurt/M,N.Y.: Campus

- J.L.Flandrin, M.Montanari (1999), Food - A Culinary History, London:Penguin

- Teuteberg, Hans J./Neumann, Gerhard/Wierlacher, Alois (Hrsg.) (1997): Essen und kulturelle Identität. Berlin

- Massimo Montanari (2006), Food is Culture, New York: Columbia University Press-

- Massimo Montanari (2004), Bologna Grassa. La Construzione di un Mito, Bologna:Clueb

- Deutschlands kulinarisches Erbe (2004). Cadolzburg: Verlag Ars Vivendi

- Martin Weiss (2005ff.), Urchuchi. Zürich: Rotpunktverlag, 3 Bde.

- Carlo Petrini (2007), Gut,sauber und fair. Grundlagen einer neuen Gastronomie, Wiesbaden: Tre Torri

-.John Dickie (2008), Delizia! Die Italiener und ihre Küche. Geschichte einer Leidenschaft. Frankfurt/M.:Fischer

- Ulf Matthiesen (2004), Esskultur und Regionale Entwicklung – unter besonderer Berücksichtigung von „Mark und Metropole“. In: Beate Binder, Astrid Deuber-Mankowsky (Hrsg.): Die Botschaft der Botschaften. Berliner Blätter, Heft 34, Berlin2004, S. 111-145

- Ulf Matthiesen (2005), Kulinarik und Regionale Entwicklung. Öffentliche Vorlesung der HU, Heft 144, Berlin, digital: http://edoc.hu-berlin.de

- Carolyn Steel (2009), Hungry City. How Food Shapes Our Lives, London: Vintage

Bemerkung

Bitte die Termine beachten:

1. 15.4.

2. 29.4.

3. 6.5.

4. 27.5.

5. 3.6.

6. 17.6.

Strukturbaum

Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2013. Aktuelles Semester: SoSe 2024.
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