Kommentar |
Das Forschungsseminar dient der individuellen Konzeption und Durchführung eines kleinformatigen Forschungsprojektes, das die Rolle von Jugendlichen als eigenständig gestaltende Akteure religiösen Wandels in Süd- und Südostasien in den Blick nimmt. Neue Formen der Frömmigkeit böten sich dabei als Untersuchungsgegenstand ebenso an wie religiöse Reformbewegungen, die Fragmentierung religiöser Autorität, oder die Ausprägung von spezifischen Jugendkulturen, die Zugehörigkeit bieten, religiöse Identität stiften und gesellschaftliche Partizipation ermöglichen. Die dezidierte Akteur-zentrierte Perspektive trägt nicht nur den demografischen Realitäten in Süd- und Südostasien Rechnung, die Jugendliche gerade mit Blick auf aktuelle religiöse Dynamiken in den Regionen Süd- und Südostasiens als eine ernstzunehmende, große soziale Gruppe ausweisen. Sie reagiert vor allem sowohl auf gängige akademische als auch politische Repräsentationen, die Jugendlichen eine marginalisierte, passive Rolle in der Gesellschaft zuweisen und sie auf Merkmale wie „Delinquenz“ und „Wildheit“ reduzieren. Ziel des Forschungsseminars ist außerdem die selbständige akademische Auseinandersetzung mit der Frage, inwieweit Religion Jugendlichen Handlungsräume für die Ausprägung von Jugend als Lebensgefühl bzw. eigenständige Lebensphase bieten kann bzw. diese unterbindet. |