Kommentar |
Im Studiengang BA Englisch Modul 11 bitte beachten: - Zusatzangebot - Keine Studienpunkte (nur hier) Im turbulenten 17. Jahrhundert mit seinen erbitterten religiösen und politischen Kontroversen – mit Bürgerkrieg und schweren Konflikten zwischen Krone und Parlament, die in der spektakulären Enthauptung des Königs gipfeln und deren Verwerfungen noch die Restauration prägen, – bilden sich in der Aufnahme antiker Philosophien und in deren Aneignung und Anpassung an die englische Situation neue Mentalitäten und Denkweisen heraus. Stoische und skeptische Haltungen stehen neben naturalistisch-epikureischen und neuplatonischen; in manchen Köpfen verbinden sie sich auf kühne Weise miteinander. Empiristische und rationalistische Ansätze bilden auf der Basis scharfer Kritik am 'alten Denken' der aristotelischen 'Schulen' einen komplexen Zusammenhang, der seinerseits den atemberaubenden Aufstieg der Naturwissenschaften, der New Science, erst ermöglicht. Der Beginn der modernen Wissenschaft in der Entdeckung und Eroberung neuer Welten im atomistisch Kleinen wie im unendlich Großen, in den Bereichen von Mikroskopie, Teleskopie, Navigation und (zumindest imaginärer) Aeronautik wird flankiert von wiederentdeckten Traditionen stoisch-christlicher Alltagsphilosophie wie von neuen Moden melancholischer Selbststilisierung oder konfessionell gefärbter Apokalyptik. Selbstsorge, Gelassenheitspredigt und Erkenntniszuversicht kontrastieren mit Endzeitstimmung und okkulter Spekulation. Die Vorlesung versucht, dieses Feld frühneuzeitlicher europäischer Wissens- und Denkkulturen zu erkunden. Dabei wird immer wieder gefragt, wie sich die Texte der englischen Literatur in ihm verorten lassen, aber auch, wie sie selbst ihren kulturellen Kontext prägen. Sie ist daher auch empfohlen als Begleitveranstaltung für das SE "Weisheitsliteratur" sowie die SE "Religion und Poesie" und "Shakespeare's Romances". |