Inhalt
Kommentar |
Die Geschichte der Juden in Europa lässt sich unter anderem als Geschichte von Verfolgung, Vertreibung und Mord erzählen. Bedeutet das, dass es ein Kontinuum des Antisemitismus gibt und dass dieser zur Essenz der „abendländischen“ Kultur gehört? Oder bringt jede Zeit eine deutlich unterscheidbare Form des Judenhasses hervor? Hat Judenfeindlichkeit etwas mit realen Juden zu tun? Oder geht es eher um die Projektion sozialer Ängste auf eine angreifbare und unterscheidbare, vielleicht fremde Gruppe? Und wen meinen die Judenfeinde eigentlich, wenn sie „Juden“ sagen? Um Antworten auf diese Fragen zu finden, ist vorgesehen, einen langen Zeitraum zu betrachten, vom frühen Christentum bis in die Zeitgeschichte, wobei der Schwerpunkt auf der Neuzeit liegen wird. Ideen und Praktiken der Judenfeindlichkeit werden in ihren jeweiligen Kontexten verortet. Traditionslinien und Kontinuitäten werden herausgearbeitet, aber auch daraufhin untersucht, wessen Rückgriffe in die Geschichte es waren, die solche Traditionen schufen. |
Literatur |
Werner Bergmann, Ulrich Wyrwa (Hg.), Antisemitismus in Zentraleuropa. Deutschland, Österreich und die Schweiz vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart, Darmstadt 2011; Wolfgang Benz, Antisemitismus und Antisemitismusforschung, in: Docupedia-Zeitgeschichte, 11. 2.2010, URL: https://docupedia.de/zg/Antisemitismus?oldid=75503; Michael Ley, Kleine Geschichte des Antisemitismus, Weinheim 2003. |