Inhalt
Kommentar |
Populismus erscheint in der Gegenwart als stets griffbereites Stichwort, wenn es gilt, politische Prozesse und Akteure in Südosteuropa – und nicht nur dort – zu beschreiben. Insbesondere während der Jugoslawien-Kriege in den 1990er Jahren war durchaus selbstverständlich von „Serbenführern“ und ähnlichem die Rede. Durch solche medial vermittelten Stichworte lag dann die Vorstellung nahe, auf dem Balkan gäbe es eine natürliche immerwährende Beziehung zwischen „Volk“ und „Führer“. Dieses Seminar führt in Geschichte und Gesellschaft des letzten Jahrhunderts Südosteuropas ein, indem die Akteure in gesellschaftlichen Konflikten fokussiert werden. Populismus dient dabei als Zugang, diese Konflikte zu jenen in anderen europäischen Gesellschaften in Beziehung zu setzen. Das schillernde dieses Begriffs ist dabei gleichzeitig eine Chance: so lässt sich der Frage nachgehen, inwieweit sich Phänomene des Populismus in Österreich, der Bundesrepublik oder Frankreich mit jenen in Serbien, Bulgarien, Ungarn etc. vergleichen lassen. |
Literatur |
Max Horkheimer: Egoismus und Freiheitsbewegung. Zur Anthropologie des bürgerlichen Zeitalters. In: Ders.: Traditionelle und kritische Theorie. Fünf Aufsätze. Frankfurt/M. 1992 (1936).
Frank Decker (Hg.): Populismus in Europa. VS Verlag, Wiesbaden, 2006.
Ivan Krastev, The populist moment, in: eurozine 18.9.2007, web: http://www.eurozine.com/articles/2007-09-18-krastev-en.html.
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