| Kommentar |
Es ist schlimm genug, rief Eduard, daß man jetzt nichts mehr für sein ganzes Leben lernen kann. Unsere Vorfahren hielten sich an den Unterricht, den sie in ihrer Jugend empfangen; wir aber müssen jetzt alle fünf Jahre umlernen, wenn wir nicht ganz aus der Mode kommen wollen. Dieses Zitat ist kein zeitgenössisches, sondern stammt aus den Wahlverwandschaften von Goethe und zeigt auf, dass lebenslanges Lernen nicht so neu ist, wie vielfach in einer geschichtsvergessenen Zeit gedacht wird. Im Seminar wird sich mit den Wurzeln der modernen Erwachsenenbildung beschäftigt. Historische Weltanschauungen, Lernorte, Zielgruppen und Persönlichkeiten werden exemplarisch behandelt. Grundsatzdiskussionen wie die zwischen intensiver-extensiver, freier-gebundener oder zwischen zweckfreier-verwertbarer Volksbildung werden thematisiert und in ihren andauernden Konsequenzen diskutiert. Das Seminar wird in einem Methodenmix von Textanalyse, Referaten, Leittexten und Arbeitsgruppen durchgeführt. Anregungen zu Inhalten und Methoden von studentischer Seite sind besonders willkommen. |
