Kommentar |
Nicht nur die großen Städte sind in den letzten drei Jahrzehnten wieder als attraktive (wenngleich nach wie vor „schwierige“) Lebenswelten entdeckt worden, sondern auch die Stadtforschung hat in dieser Zeit enormen Aufschwung genommen. Das gilt von der Soziologie über die Geographie und Architektur bis zu den Planungswissenschaften. Und es gilt insbesondere auch für die Europäische Ethnologie/Kulturanthropologie, die – beeinflusst auch von französischen und amerikanischen Anstößen – die große Stadt für sich neu entdeckt hat: ihre Räume und Akteure, ihre Symbole und Rituale, ihre Erfahrungen und Imaginationen, ihre Kontakt- und Konfliktzonen, ihr besondere Rolle als gesellschaftliche und kulturelle „Laboratorien“. Das Seminar soll in die Thematik der modernen Stadt und in die Theorie und Methodik der Stadtforschung einführen – vor allem mit Blick auf spezifische ethnologische Perspektiven und kulturwissenschaftliche Akzentuierungen, aber auch vor dem Hintergrund der außerordentlich hohen Inter- und Transdisziplinarität stadtbezogener Forschungsansätze. |