Kommentar |
Widerstand gegen den Nationalsozialismus und die SED-Herrschaft stellt eine der zentralen Legitimationsbezüge des demokratischen Systems der Bundesrepublik und seiner politischen Akteure dar. Als Konstante in der deutschen Geschichte von 1933 bis 1989 wurde der Kampf gegen die Diktaturen jedoch von fundamental unterschiedlichen Rahmenbedingungen, Formen, Zielsetzungen und Akteurskonstellationen geprägt. Diese gilt es im Seminar ebenso zu klären wie die grundsätzliche Frage nach der Unterscheidung von Widerstand, Opposition und Resistenz. Neben der historisch-analytischen Spurensuche nach wichtigen Trägern des Widerstandes stehen dabei auch die Beschäftigung mit Problemen des Quellenumgangs sowie die Auseinandersetzung mit Forschungsdebatten zur Deutung und Bewertung von Widerstand und Widerständigkeit auf dem Kursprogramm. Geplant ist überdies eine Exkursion in die Berliner Gedenkstätte Deutscher Widerstand. |
Literatur |
Detlef Schmiechen-Ackermann (Hg.), Anpassung, Verweigerung, Widerstand. Soziale Milieus, Politische Kultur und der Widerstand gegen den Nationalsozialismus in Deutschland im regionalen Vergleich, Berlin 1997.- Peter Steinbach / Johannes Tuchel (Hg.), Widerstand gegen den Nationalsozialismus, Berlin 1994.- Ehrhart Neubert, Geschichte der Opposition in der DDR 1949-1989, Berlin 1997.- Detlef Pollack, Politischer Protest: politisch alternative Gruppen in der DDR, Opladen 2000.- Hermann Weber, Die DDR 1945-1990, 4. Aufl., München 2006. |