Kommentar |
„Es ist die Kunst der modernen Zeit, selbst den Zeitrahmen zu setzen und auch mal offline zu sein", empfiehlt der Blogger Jochen Mai. In Bloggs einer Frauenzeitschrift wird über die Frage: ist offline sein der neue punk? diskutiert, es werden Bücher mit Titeln wie „ich bin dann mal offline“ verfasst. Auf den Seiten des christlichen Medienverbundes findet sich eine Anregung dazu wie „aktiv offline sein“ funktioniert. Das Feed-back zur Aktion wird aber, scheinbar kontrovers zur angepriesenen Aktion, via E-Mail erbeten. Andererseits wird über flächendeckenden W-lan Zugang in Großstädten diskutiert, immer mehr analoge Daten werden digitalisiert, die Speicher im Cyberspace vergrößert und noch besser vernetzt. Von „überall und immer“, so auch die Werbung der Technikanbieter, können „User“ über Clouds, Apps, Speedsticks etc. online sein, denn so, ein Werbeslogan: „heutzutage will man überall ins Internet“. Im Seminar wollen wir uns mit den Praxen der Internetnutzer*innen sowie deren Narrativen befassen. Im öffentlichen Raum (z.B. U-bahn, W-lan hot spots, öffentliche Plätze, etc.) sollen (teilnehmende) Beobachtungen stattfinden und aus diesen sowie aus der entsprechenden Lektüre wissenschaftlicher und publizistischer Texte sowie Internetforen ein Leitfaden für Interviews konzipiert werden. Ziel des Seminars ist es, neben der Einübung und kritischen Reflexion ethnographischer Methoden, ein breites Spektrum von beobachteten und erzählten Praxen hinsichtlich der Internetnutzung zu erfassen. |