Angeregt und begeistert von dem Werk des Historikers und Kulturwissenschaftlers Karl Schlögel "Im Raume lesen wir die Zeit ..." zielt das Lehrangebot auf die Fragestellung: Ist Schlögels 2003 erschienenes Opus gleichsam ein Lehrbuch für die Europäische Ethnologie? Der an der Universität Viadrina in Frankfurt/Oder lehrende Osteuropa-Spezialist legt das "Traktat seiner Methode" vor und beruft sich auf die bahnbrechenden Vorarbeiten von Fernand Braudel und insbesondere auf den 1. Band der dreibändigen Frankreich-Ausgabe "Frankreich. 1. Raum und Geschichte". Das Seminar wird deshalb auch Braudels Methoden und Theorien zum Ausgang nehmen, um dann Schlögels Methode als Kommunikation und Raum bzw. dichte Beschreibung des Raumes zu analysieren und zu diskutieren. Schwerpunkte des Seminars werden folglich Räume/Raumbilder unterschiedlichster Couleur sein, bei Schlögel das Tor von Auschwitz, der Fall der Mauer 1989 u. a. Die Kategorie des Raumes - so die These - ist gleichzeitig der Ort menschlichen Handelns, des Handelns in der jeweiligen Zeit; es ist der Ort der Dinge, mit denen Menschen umgehen. Schlögels Haltung geht vom Leben aus, mit dem er eine Geschichte Europas neu denken möchte; für die Europäische Ethnologie d a s selbstverständliche Forschungsfeld. Dennoch oder gerade deshalb wird es sich in höchstem Maße lohnen, Karl Schlögels Werk kennenzulernen und hermeneutisch zu nutzen. Es wird alle am Seminar Teilnehmenden auch begeistern, denn - so in einer Rezension - "Dieses Buch glüht von innen." Karl Schlögel wird voraussichtlich an einer Seminarsitzung teilnehmen. Zum Begleitprogramm des Seminars wird eine 2-tägige Exkursion gehören. |