Kommentar |
Lesbisches, schwules, transgeschlechtliches und queeres Leben ist auf vielfältige Weise mit Themen von Migration, Ethnizität und Rassismus verflochten. Während einerseits in vielen lesbischen und schwulen Zusammenhängen rassistische Ausschlüsse perpetuiert werden, haben andererseits insbesondere migrantische Queers kulturelle und politische Ausdrucksformen hervorgebracht, und damit diesen Verflechtungen neue Sichtbarkeit verliehen. Besonders in deutschsprachigen Auseinandersetzungen werden queer lebende und migrantische Subjekte jedoch häufig als separate Figuren mit je eigener Geschichte, Subjektivität und politischer Handlungsfähigkeit dargestellt. Ausgehend von einer Beschäftigung mit intersektionalen Methodologien und Diskussionen zur Globalisierung setzen wir uns in diesem Seminar kritisch mit solchen Repräsentationen und ihren rassistischen und heteronormativen Effekten auseinander. Zugleich gehen wir anhand historischer und gegenwartsbezogener ethnographischer Analysen verschiedenen Zusammenhängen zwischen queerem Leben und Migration, Ethnizität und Rassismus nach, wobei wir einen Fokus auf Berlin richten. Das Seminar dient (ebenso wie das von Beate Binder) als Vorbereitung für ein Studienprojekt, das ich zusammen mit Beate Binder im WiSe 2012/13 und im SoSe 2013 im Bereich Urban Studies durchführen möchte und in dem die Verbindung von (Stadt-)Raum, Sexualität und Migration aus historischer und gegenwartsorientierter Perspektive untersucht werden soll. |