Kommentar |
Obschon fast alle Demokratiekonzepte (z.B. liberal, republikanisch, deliberativ, radikal) grundsätzliche Elemente teilen, bleibt Demokratie in Theorie und Praxis ein umkämpfter Begriff. Indiz für diese These ist z.B. der „russische Weg“ zur Demokratie, der einem auf Gewaltenteilung beruhenden westlich-europäischen Begriff pluralistisch-repräsentativer Demokratie gegenübergestellt wird. Ebenso ist der aus aktivistischen Kreisen immer lauter werdende Ruf nach „mehr Beteiligung“ als Gegenentwurf im Kampf um Demokratie zu verstehen (z.B. Occupy-Bewegung, Stuttgart21, Anti-AKW). Das Seminar wird verschiedene Bezugspunkte zur politischen Praxis herstellen, um so den Teilnehmern einen Überblick über die Vielschichtigkeit des Diskurses über Demokratie zu vermitteln und gleichzeitig einen soziologisch informierten Begriffsapparat anzubieten, der den verschiedenen Ausprägungen dieser Herrschaftsform gerecht werden kann |
Literatur |
Text zur Einführung: Buchstein, Hubertus/Jörke, Dirk (2003): Das Unbehagen an der Demokratietheorie, in: Leviathan 4, S. 470-495. |